Europa

„phila“-Toscana 2025, Simon Lehner – How far is a lightyear?, 2005-2019, Steyr 380a & Milchbrätling

Simon Lehner – How far is a lightyear?, 2005–2019 

 Medienübergreifende Kunst

Simon Lehner erschafft hybride Kunstwerke, die sich mit unterschiedlichen Themen wie Identität, Erinnerung oder Männlichkeitskonzepten befassen.

Simon Lehner, geboren 1996, schloss das Studium Fotografie und zeitbasierte Medien an der Universität für angewandte Kunst in Wien ab. Seine künstlerische Praxis nimmt ihren Ausgang in der Fotografie, wird jedoch um Techniken der Malerei sowie der Bildverarbeitung erweitert und entgrenzt. Dabei werden aus vorhandenen Bildern aus privaten oder öffentlichen Fotoarchiven in mehrschichtigen Prozessen neue Kompositionen generiert. Es entstehen dreidimensionale, fotografische Objekte und Installationen, die durch digitale Bearbeitung verändert und durch malerische Elemente ergänzt werden. Seine Werke waren bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Magazinen in Österreich und europaweit zu sehen. Auszeichnungen wie FOAM Talent 2021, Ö1 Talentestipendium 2020 und weitere zeugen von seiner internationalen Anerkennung.

In seinem Zyklus „How far is a lightyear?”, der von 2005 bis 2019 entstand, befasst sich Simon Lehner mit Themenkomplexen der Männlichkeit, Traumata sowie der Entwicklung von Identitätskonzepten durch die Familie. Fotografien aus seiner Kindheit werden dabei digital bearbeitet und zu neuen Szenarien und Kompositionen zusammengesetzt. Der Titel stammt von einer Frage, die der Künstler als Kind seinem Vater stellte. Für die Serie wurde er 2018 mit dem Paris Photo Carte Blanche Award und dem Paris Photo Maison Ruinart Prize ausgezeichnet.

Steyr 380a

Legendärer Postbus

Als in der Nachkriegszeit ein eigener Pkw für viele Menschen noch unleistbar war, war der Postbus Steyr 380a der Steyr-Daimler-Puch AG aus dem Personenverkehr nicht wegzudenken.

1934 fusionierten die Steyr-Werke und die Austro-Daimler-Puchwerke zur Steyr-Daimler-Puch AG. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der Bedarf an Nutzfahrzeugen groß, die Herstellung von Personenkraftfahrzeugen wurde jedoch eingestellt. Die Produktion in Steyr umfasste Lastkraftwagen, Busse und Traktoren.

Der Steyr 380, der von 1948 bis 1953 produziert wurde, war der erste Diesellastkraftwagen, der durch ein Baukastenkonzept zu vielseitigen Modellen ausgebaut werden konnte: vom Pritschen-Lkw über Autobusse und Zugmaschinen bis hin zum Kastenwagen. Die Österreichische Post setzte die Variante Steyr 380a in großer Stückzahl bis in die 1960er-Jahre als Linienpostbusse ein. Der robuste und wartungsfreundliche wassergekühlte Viertakt-Saugdieselmotor Steyr WD 413 mit vier Zylindern war längs unter der markanten Fronthaube eingebaut, er schaffte mit seiner Leistung von 85 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 73,1 km/h. Auch für Gebirgsstraßen oder schlechte Straßenverhältnisse war der Steyr 380a bestens geeignet. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,25 Tonnen, einer Gesamtlänge von 7,6 und einer Breite von 2,2 Metern bot der Postbus bequem Platz für 25 Passagiere und den Fahrer, den nicht vorhandenen Kofferraum ersetzte eine große, über eine Heckleiter zugängliche Dachgalerie. Das diesjährige Motiv der Serie „Historische Postfahrzeuge“ zeigt einen Postbus Steyr 380a aus 1953.

Milchbrätling

Seltener Pilz

Ein eher wenig bekannter Pilz ist das diesjährige Motiv der Serie „Österreichische Pilze“: der Milchbrätling, der seinen Namen der weißen Flüssigkeit verdankt, die beim Anschneiden austritt.

 Den zur Familie der Täublingsverwandten zählenden Milchbrätling (Lactifluus volemus) kann man von Juli bis Oktober in Mittelgebirgslagen unter Kiefern, Fichten, Buchen und Eichen finden. Der in der Mitte eingedellte, in Einzelfällen bis zu zwanzig Zentimeter große Hut ist rotbraun bis gelbbräunlich oder karamellfarbig mit einer feinsamtigen Haut, der Stiel wird etwa zehn Zentimeter hoch und ist etwas heller als der Hut. Junge Exemplare haben einen gewölbten Hut. Die hellgelben dichten Lamellen sind am Stiel angewachsen, bei Druck verfärben sie sich rotbraun. Das Fruchtfleisch ist weiß und fest. Bei Verletzung des Fruchtfleischs oder der Lamellen tritt reichlich mild schmeckende weiße „Milch“ aus, die sich an der Luft bräunlich färbt. Unverwechselbar macht den Milchbrätling aber vor allem sein heringsartiger Geruch.

Der Milchbrätling ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Junge Exemplare können auch roh gegessen werden, allerdings besteht dann die Gefahr einer möglichen Infektion mit dem Fuchsbandwurm. Sein volles Aroma entfaltet der Pilz aber erst beim Braten. Um den wohlschmeckenden Milchsaft nicht zu verschwenden, sollte er nicht zerschnitten werden. Beim Kochen oder Dünsten wird der Pilz schleimig, daher wird er üblicherweise nur scharf angebraten. Allerdings wird vom Sammeln des Milchbrätlings grundsätzlich abgeraten, da sein Vorkommen stark rückläufig ist. 

Wann:

29.08.2025, 9 bis 16 Uhr

Präsentation 10 Uhr

Wo: Kongresshaus Gmunden, Toscanapark 6, 4810 Gmunden

Gruppenbilder: Bild 1

Bild Vortrag: © Österreichische Post AG

Gruppenbild v.l.n.r.:

Thomas Bergthaler (Stadtrat), Mag. Helmut KOGLER (Präsident, Verband Österr. Philatelistenvereine), Ing. Rudolf SPIELER (Veranstaltungsleiter „phila“-Toscana) Dr. Christoph LEITL (Ehrenpräsident der Wirtschaftskammer), Dr. Harald KUNCZIER (Ö. Post AG Leitung Filialen) 



 

Nachlese Phila Toscana 2025
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